Ratssaal Oberhausen
Die Hagen Ingenieurgesellschaft für Brandschutz wurde durch die Servicebetriebe Oberhausen, die den Betrieb der kommunalen Gebäude in Oberhausen sicherstellt, beauftragt, den dort geplanten Umbau des Ratssaales im historischen Rathaus brandschutztechnisch zu bewerten. Hierzu wurde ein objektspezifisches Brandschutzkonzept erstellt.
Das historische Rathaus in Oberhausen weist einen Altbau mit sechs Obergeschossen auf, der um 1930 errichtet wurde und heute Denkmalschutz genießt. In den 1950er-Jahren wurde ein Erweiterungsbau mit sieben Obergeschossen hinzugefügt. Es handelt sich bei dem Gebäude um ein Hochhaus. Nunmehr sollte der repräsentative Ratssaal, der sich vom 2. bis ins 3. Obergeschoss erstreckt, modernisiert werden. Dabei waren die Maßgaben der Barrierefreiheit, des Denkmalschutzes sowie die besonderen baulichen Anforderungen an Hochhäuser zu beachten.
Im Ratssaal selbst wurde umfangreiche Technik zur Sicherstellung einer barrierefreien Teilhabe der Oberhausener Bevölkerung an der politischen Entscheidungsfindung durch den Oberhausener Stadtrat installiert. Auch wurde die reich verzierte Decke über dem Ratssaal nach den Vorgaben der Denkmalbehörde wieder hergestellt. Besondere Herausforderungen aus Sicht des Brandschutzes stellte dabei die Neu-Errichtung einer Lüftungsanlage unter Verwendung zuvor aufgegebener, aber nunmehr reaktivierter Lüftungsschächte dar. Ferner wurden Bauteilöffnungen zur Bestimmung des Feuerwiderstandes der bestehenden Konstruktion erforderlich, deren Ergebnis in den Brandschutznachweis eingeflossen sind
Im Spannungsfeld dieser verschiedenen Anforderungsniveaus wurden lösungsorientierte Kompromisse unter enger Beteiligung der Genehmigungsbehörden erarbeitet, so dass der modernisierte Ratssaal im August 2023 in Betrieb genommen werden konnte.